Eine Geschichte erzählt von Vitor Büchli:
Willkommen zurück zu meiner Blogserie über Bike-Events in Europa! Wenn Du meine Reise verfolgt hast, weisst Du, dass ich auf einer Mission bin, einige der aufregendsten Bike-Events dieses Kontinents zu erkunden. Nach einem unglaublichen Start in die Serie nimmt mein zweiter Beitrag dich mit in die Slowakei, wo ich das wilde Bikefest Kálnica erlebt habe.
Ein schlammiges Abenteuer in der Slowakei
Von Donnerstag, dem 30. Mai, bis Sonntag, dem 2. Juni 2024, fand im Freeride Bikepark Kálnica ein unvergessliches viertägiges Event statt. Ein Happening gefüllt mit adrenalingeladenen Rennen, spannenden Wettbewerben und einer Atmosphäre, die nichts weniger als elektrisierend und grenzwertig verrückt war. Die Veranstaltung fand bei extrem wechselhaftem Wetter statt, was mein Abenteuer noch herausfordernder und aufregender machte. Nicht nur der Campingplatz verwandelte sich in einen schlammigen Spielplatz, auch die Fahrer und Besucher rutschten manchmal unkontrolliert herum, was dem Ganzen eine komödiantische Note verlieh. Trotz des Schlamms - oder sollte ich vielleicht gerade deswegen sagen? - war die Stimmung großartig.
Ein vollgepackter Zeitplan für Veranstaltungen
Mit den fünf verschiedenen Wettbewerben, die ich angesetzt hatte, war mein Zeitplan sehr eng: Dual Pumptrack und Spank Whip Off Contest am Freitag, dann Night Dual Slalom Training, Qualifikation und Finale am Samstag und das Downhill Rennen und die Best Trick Show am Sonntag.
Diese Veranstaltungen unter einen Hut zu bringen, war keine leichte Aufgabe, zumal der Best Trick Contest zwischen die Abfahrtsläufe gequetscht wurde. Es war, gelinde gesagt, hektisch, aber der Nervenkitzel der Teilnahme an so unterschiedlichen und aufregenden Veranstaltungen war einfach zu verlockend.
Überwindung von Sprachbarrieren
Die größte Herausforderung, mit der ich während der Veranstaltung konfrontiert war, war die Sprachbarriere. Fast alles auf der Veranstaltung wurde auf Slowakisch moderiert, was zu einigen interessanten Situationen führte. Missverständnisse waren keine Seltenheit, aber sie trugen meist zum Abenteuer bei. Einmal musste ich aufgrund einer Verwechslung zwei Qualifikationsläufe auf derselben Doppelslalomstrecke unmittelbar nacheinander absolvieren. Das war sehr verwirrend und anstrengend, aber im Nachhinein betrachtet auch ziemlich lustig!
Dual Pumptrack und Downhill-Triumphe
Der Höhepunkt der Veranstaltung war für mich zweifelsohne mein Erfolg bei den Rennen. Ich verließ das Bikefest Kálnica mit zwei Medaillen: dem ersten Platz im Dual Pumptrack und dem dritten Platz im Downhill-Rennen. Und obwohl ich beim nächtlichen Dual-Slalom keine Medaille bekam, war das Rennen selbst ein Highlight für sich, denn die Energie der Zuschauer war absolut verrückt. Die Leute liefen mitten im Rennen auf die Strecke und feuerten sich gegenseitig und die Fahrer an.
Mehr als nur Rennen
Was das Bikefest Kálnica zu etwas ganz Besonderem macht, sind nicht nur die Rennen und Wettbewerbe, sondern die gesamte Atmosphäre und die Vielzahl der angebotenen Aktivitäten. Auch außerhalb der Rennen gibt es eine Menge zu tun. Neben all den Essens- und Bikeständen und den Drum'n'Bass- und Hip-Hop-Partys am Freitag- und Samstagabend, ist auch der Bikepark mit mehreren Pumptracks, Dirt Lines, Downhill- und Enduro-Lines und der größten Slopestyle-Strecke Osteuropas während der gesamten Veranstaltung für die Öffentlichkeit zugänglich. Es ist ein Spielplatz für Biker aller Niveaus.
Abschließende Überlegungen
Das Bikefest Kálnica war ein unglaubliches Erlebnis, eine Mischung aus spannenden Rennen, Gemeinschaftsgeist und Nonstop-Unterhaltung. Trotz des Schlamms und der Sprachbarrieren war es ein Fest für alle Biker - und das bei nur 90 Metern Höhenunterschied von oben nach unten. Wenn Du als Mountainbike-Enthusiast auf der Suche nach einem einzigartigen und berauschenden Event bist, sollte das Bikefest Kálnica definitiv auf Deiner Liste stehen.
Bleib dran für meinen nächsten Eintrag in dieser Serie, wenn ich zu einem meiner Lieblingsevents der Saison fahre, dem Crankworx in Innsbruck, Österreich!
P.S. Eine wilde Fahrt mit überraschten Anhaltern
Drei Tage nachdem ich Kálnica verlassen hatte, entdeckte ich ein kleines, großes Geschenk, das seinen Weg in mein Wohnmobil gefunden hatte. Wie sich herausstellte, hatte ich unser Auto sechs Tage lang auf einer Ameisenkolonie geparkt. Die Ameisen bahnten sich langsam ihren Weg ins Fahrzeug und unter den Boden, um Schutz vor dem Wetter zu suchen. Zuerst hatte ich keine Ahnung, woher sie kamen, aber dann fand ich fast überall im Wohnmobil Ameisen, außer - ironischerweise - im Lebensmittellager und im Wassertankschrank (Ich Glückspilz). Ich war fest entschlossen, mein Zuhause auf Rädern von diesen winzigen Eindringlingen zu befreien, meldete mich auf einem Campingplatz an, nahm buchstäblich alles aus meinem Wohnmobil heraus und reinigte und besprühte den gesamten Van mit Ameisenspray. Das war ein anstrengender Prozess, aber notwendig, um meinen Platz zurückzuerobern!
Foto Credits:
Giulia Gantenbein
Pochyba