MTB-Tour Passo del Sole: Kurz, intensiv – und einfach goldig (inkl. GPX-Track)

Geplant und geschrieben von Simone Holzherr (GPX-Track ganz unten):

Ein Ride wie ein perfekter Herbsttag: goldene Lärchen, weiches Licht, flowige Trails und felsige Passagen mit Panorama deluxe. Zwischen hochalpinen Pässen, weiten Blicken und warmem Spätherbstlicht wartet eine Tour, die in ihrer Kürze alles bietet, was das Bikerherz liebt. ☀️🌲💛

Mit rund 530 Höhenmetern im Aufstieg und über 1’500 Höhenmetern Abfahrt auf knapp 28 Kilometern ist diese Strecke kompakt, aber intensiv. Sie startet hochalpin am Lukmanierpass auf rund 1’915 Metern und führt zunächst stetig bergauf zum Passo dell’Uomo. Der Anstieg verläuft durch offenes Gelände, immer begleitet von dieser besonderen Ruhe, die man nur im Gebirge findet. Mit kräftigen Beinen ist fast alles fahrbar – und wer kurz schiebt, hat Gelegenheit, tief durchzuatmen und die Aussicht zu geniessen.

Nach einigen letzten Metern ist der Passo del Sole erreicht – auf 2’364 Metern, dem höchsten Punkt der Tour. Hier lohnt sich ein Stopp: Das Panorama ist schlicht überwältigend. Der Blick hinunter ins Tal Richtung Olivone reicht weit, die Bergkämme glänzen weiss, und dazwischen leuchten die Lärchen in kräftigem Gold. Es ist einer jener Orte, an denen man einfach stehenbleibt, das Bike abstellt und den Moment wirken lässt.

Dann beginnt, worauf man sich schon gefreut hat: die Abfahrt. Wurzeln, Felsen, flowige Abschnitte – alles ist dabei. Der Trail wechselt ständig sein Gesicht, bleibt aber stets spielerisch und abwechslungsreich. Oberhalb der Baumgrenze weitet sich der Blick, weiter unten führen die Wege durch goldene Wälder, wo Nadeln und Licht um die Wette leuchten. Hier heisst es: konzentriert bleiben und geniessen. Besonders am Nachmittag ist das Licht spektakulär – warm, weich und perfekt für unvergessliche Fotos.

Der untere Abschnitt des Passo-del-Sole-Trails kombiniert flüssige Linien mit kleinen technischen Herausforderungen – genau die richtige Mischung, um Spass zu haben und trotzdem gefordert zu bleiben. Danach geht es gemütlicher weiter, und schon bald wartet die Besenbeiz Luco-Paradiso. Wer hier einkehrt, weiss, warum der Name Programm ist: Käse, Salami, hausgemachte Gnocchi und ein kühles Getränk bilden den perfekten Abschluss einer Tour, die alle Sinne anspricht.

Ein kurzes Stück weiter bringt der Acquacalda-Trail noch einmal verspielte Kurven und ein paar letzte flowige Meter hinauf zur Alp Pian Segno. Von dort geht es weiter auf dem Segno-to-Campra-Trail, der mit seinem technischen Charakter und kleinen Herausforderungen nochmals volle Konzentration fordert. Doch wer denkt, die Abfahrt sei hier zu Ende, täuscht sich: Über den Sacch-Trail führt der Weg über ein breites Bachbett – im Sommer meist trocken, im Herbst jedoch oft von Wasser durchzogen – und weiter talwärts nach Campra.

Ab hier folgt der Pfad einem alten Weg, der sich sanft durch den Wald windet und schliesslich hinunter nach Olivone führt. Vielleicht wartet dort am Ende noch ein kurzer Stopp in der Bäckerei – ein frisches Brot für den nächsten Morgen, das Lächeln noch im Gesicht, die Sonne im Rücken.

Kulinarische Highlights unterwegs

🍝 Luco-Paradiso, Alpe Ghèna (Ob geöffnet ist, lässt sich am besten über Google prüfen.)

Ein kurzer Stopp lohnt sich auf jeden Fall – für einen Teller hausgemachter Gnocchi oder ein gemischtes Plättli. Beides ist ein echter Genuss nach einer Trailrunde durch die goldenen Lärchen.

Campra Alpine Lodge & Spa, Olivone (@campralodge)

Hier gibt’s erstklassigen Kaffee und köstlichen Kuchen. Wer noch etwas Zeit hat, sollte unbedingt einen Halt einplanen – der perfekte Ort, um den Tag gemütlich ausklingen zu lassen.

Fazit

Der Passo del Sole ist eine Tour voller Charakter, Emotion und Panorama. Sie verbindet alpines Abenteuer mit purem Trailvergnügen – eine Fahrt, die Kopf, Beine und Herz gleichermassen bewegt. 🍂💛

Die Tour kann hier heruntergeladen werden:
GPX-Datei MTB-Tour Passo del Sole

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